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Kelper Konterfei

Abi 2023: Und Her‘mann gab das Abi her!

Der Titel mag irritieren, doch Schulleiter Hermann Kaupp – nachdem er von den 61 Kepler-Absolventinnen und Absolventen per Abi-Motto auch dahingehend geradezu aufgefordert worden war - hat stattgegeben. Bei „Gib mein Abi Her‘mann!“ kann ein Schulleiter mit Namen „Hermann“ im Grunde nur Folge leisten!

Nachdem die Abiturientinnen und Abiturienten unter dem Beifall von ca. 250 Gästen ein letztes Mal in das bestuhlte Foyer des Kepler-Gymnasiums eingezogen waren, tat er dies dann auch – im weiteren Verlauf. Zunächst jedoch beglückwünschte er die erfolgreichen Schulabgänger, bescheinigte Ihnen „abiturielle Reife“ und dankte auch den Eltern für ihr „glückliches Händchen“ bei der Erziehung der ehemaligen Kepler-Eleven. Kaupp, selbst Papa, weiß, wie es sich anfühlt, die jungen Erwachsenen ziehen zu lassen und wie wichtig es ist, „dass die jungen Leute ihren eigenen Wege finden und gehen“. Nicht ohne Stolz verkündete er, dass am Kepler selten eine solch homogene Leistung zu verzeichnen war, die mit einem Durchschnitt von 2,1 belohnt wurde. Dass dies nur eine Gesamtleistung von Schülern, Eltern und Schule sein könne, hob er nochmals bedeutungsvoll hervor. Schließlich gehe dies nur, wenn man diesen „Schulweg“ gemeinsam gehe. Also ganz im Sinne des von ihm ausgelobten Mottos „Gemeinsam Kepler sein“. Für ihn, fuhr er fort, „gibt es kaum etwas Schöneres, als Teil einer solchen Gemeinschaft und Teil einer solchen Produktion zu sein“ und verkündete sodann fast gerührt folgende Leistungsbilanz:

 

In Zahlen ausgedrückt konnte er drei Mal die Traumnote 1,1 vermelden, 15 Schulpreise für Leistungen von 1,0 bis 1,5; 24 Sonderpreise für herausragende Leistungen in verschiedenen Fachbereichen sowie fünfzehn Lob-Urkunden für fachliche Leistungen von 1,6 bis 1,9 ausstellen. Dies führte zu einem Abiturschnitt von 2,1, der damit erneut besser als der Landesdurchschnitt ist.

Als Vertreter der Lehrerinnen und Lehrer trat danach Maximilian Astfalk, Deutsch- und Geschichtslehrer, ans Rednerpult. Gewohnt amüsant und auch pointenreich gratulierte auch er den erfolgreichen Abiturientinnen und Abiturienten. Auf der Höhe der Zeit hatte er sich mit einer von ChatGPT erstellten Rede noch etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Nicht nur das Publikum staunte, war doch die Rede ganz „brauchbar“. Lediglich das von Astfalk verlangte Goethe-Zitat ließ ChatGPT vermissen. Aber vielleicht beeindruckte das vergessene und daher extra zugefügte Zitat dadurch umso mehr: „Es irrt der Mensch solang‘ er strebt.“.

Von solchen Zweifeln, Irrungen und Wirrungen handelte auch die Rede von Luisa Schneider, die stellvertretend für die Schülerschaft sprach. Letztlich, so befand sie, „kommt es auf das Miteinander an, mit dem man viel erreichen kann“. Und auch darauf, „sich bei all den aufkommenden Zweifeln, nicht beirren zu lassen. Sondern mit Zuversicht an sich zu glauben!“ 

Nico Fürst, aktueller Schülersprecher, konnte es wiederum gar nicht richtig glauben, dass Tamara Armbruster nun nicht mehr als Schülersprecherin im Kepler zugange sein wird. Fast wehmütig verabschiedete er die langjährige Schülersprecherin zusammen mit Konrad Henne und dankte beiden für deren außerordentliches Engagement in der SMV.

Wehmütig wurde es auch, als Axel Reich als Vertreter der Elternschaft zu den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen sprach. Er erinnerte an den Beginn der unerfahrenen Fünfer am Kepler, die nun zu selbstbewussten, jungen Menschen herangereift seien, an deren Entwicklung nicht nur Eltern, sondern auch alle an der Erziehung Beteiligten ihren Anteil hätten. Und dazu gehörten auch drei Schulleiter, die die Schülerinnen und Schüler bis zu ihrer Reifeprüfung erleben durften. Auch das einzigartig, auch in einer „Kepler-Schülerkarriere“.  

Nach der offiziellen Zeugnisausgabe durch die Mathe-Tutoren (Frau Lehnen, Herr Lehmann und Herr Pallesche) ließ es sich OB Julian Osswald nicht nehmen, die Glückwünsche der Stadt persönlich zu überbringen. Er zeichnete ein letztes Mal die besten Abiturientinnen und Abiturienten am Kepler aus. In diesem Jahr konnten Lena Nau, Alena Seeger und Konrad Henne mit einem Abiturschnitt von 1,1 den mit 100€ dotierten Preis der Stadt Freudenstadt entgegennehmen. Vielleicht nimmt an diesem Reigen auch noch Johannes Burkhardt teil, der wegen eines Unfalles noch eine ausstehende Prüfung „bewältigen“ muss.

Bei seiner letzten Verabschiedung wurde auch OB Osswald das Herz schwer. Das letzte Mal am Kepler und schließlich hatte ja auch jüngst sein Sohn Kilian die Hochschulreife zugesprochen bekommen. Auch er wird „bald das heimatliche Nest verlassen wie viele der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen hier“, weshalb er das Wohl und Weh der anwesenden Eltern sehr gut nachvollziehen konnte.  Dennoch oder gerade deshalb rief er abschließend den Schulabgängern zu: „Genießt vor allem den Moment, lebt im Hier und Jetzt, genießt das, was gerade ist, denn das ist das Leben!“

Dieser Sentenz konnte Werner Loser, Vorstandvorsitzender der Kreissparkasse Freudenstadt, nur beipflichten. Er freue sich, mal wieder am Kepler zu sein und den mit 500 € dotierten Preis an Viktoria Schäfer (1,8) überreichen zu dürfen. Sie erhielt diesen Preis für beste Leistungen in gleich zwei Fremdsprachen in vier Halbjahren und im Abitur. Eigentlich als Zuschuss für eine Sprachreise gedacht, stehe es der Preisträgerin jedoch frei, wofür sie ihn einsetze, unterstrich Loser. Zudem stellte er finanzielle Unterstützung bei der Abifeier in Aussicht, die ihm bei den Noch-Eleven Pluspunkte einbrachte und natürlich dankbar angenommen wurde.  

Claudius Biering, Technischer Leiter der Stadtwerke Freudenstadt ergänzte den Kreis der Preisverleiher. Für besondere Leistungen im naturwissenschaftlichen Bereich überreichte er den Preis des Energieversorgers an Matthias Schäfer (1,4), der diesen mit sehr guten Ergebnissen in Chemie und Physik in allen vier Halbjahren und im Abitur in Empfang nehmen durfte.

Im Nachfolgenden konnte sich Hannah Wurster (1,2) neben ihrer hervorragenden Gesamtleistung über den ältesten Abiturpreis Deutschlands – den „Scheffelpreis der Literarischen Gesellschaft für besondere Leistungen im Fach Deutsch“ - freuen. Die Franz-Schnabel-Gedächtnismedaille für hervorragende Leistungen im Fünfstünder Geschichte durfte Konrad Henne (1,1) entgegennehmen. Zudem erhielt er noch den Preis der „Deutschen Gesellschaft für Philosophie“. Für besonders herausragende Leistungen im Fach Evangelische Religionslehre und besonderes Engagement wurde Pauline Hauer (1,7) ausgezeichnet. Als jahrgangsbester Abiturient in Mathematik und Physik durfte sich Johannes Burkhardt über den Ferry-Porsche-Preis freuen. Den „Preis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung“ erhielt Kevin Wanke (1,6) mit hervorragenden Leistungen im Fach Mathematik. Mit sehr guten Leistungen in den Naturwissenschaften konnte Matthias Schäfer (1,4) neben dem Schulpreis noch weitere Preise mit nach Hause nehmen: Für sehr gute Leistungen im Physik-Abitur erhielt er den Preis der „Deutschen Physikalischen Gesellschaft“ inklusive Buchpreis und Jahresmitgliedschaft. Letztere erhielten darüber hinaus auch David Baumgärtner, Johannes Burkhardt, Konrad Henne, Nils Jehnert, Jana Reich, Sean Reich, Matthias Schäfer, Carolin Schneider, Cem Schneider und Kevin Wanke.

Als jahrgangsbester Abiturient in Chemie durfte sich erneut Matthias Schäfer über den Preis der „Gesellschaft Deutscher Chemiker“ inklusive Buch und einer Jahresmitgliedschaft freuen. Selbige Urkunde und Jahresmitgliedschaft wurden auch Kim Braun (1,5) und Lena Nau (1,1) für hervorragende Leistungen in Chemie ausgehändigt.

Überrascht von der Auszeichnung zeigten sich Novalee Wälde (1,4) und Benjamin Flik (1,7). Sie erhielten für besonders gute Leistungen im Leistungsfach Wirtschaft 2 den „Schulpreis Ökonomie  2023 von Südwestmetall“. Ebenso erging es der ehemaligen Schülersprecherin Tamara Armbruster (1,6), die für sehr gute Leistungen im Leistungsfach Wirtschaft 1 sowie für gesellschaftliches Engagement den „Preis des Vereins für Sozialpolitik“ entgegennehmen durfte.

Neben dem Preis der Stadt Freudenstadt erhielten Konrad Henne, Lena Nau und Alina Seeger mit einem Schnitt von 1,1 auch noch den Schulpreis des Kepler-Gymnasiums. Diesen Schulpreis bekamen darüber hinaus folgende Schülerinnen und Schüler, die einen Notendurchschnitt von 1,0 bis 1,5 erlangt haben:

Greta Eisele (1,2), Hannah Wurster (1,2), Chiara Kuner (1,3), Jana Reich (1,3), David Baumgärtner (1,4), Matthias Schäfer (1,4), Sophia Schlör (1,4),  Novalee Wälde (1,4), Kim Braun (1,5) und Lea Zanker (1,5).  

Weitere fünfzehn Abiturientinnen und Abiturienten mit einem Schnitt zwischen 1,6 bis 1,9 wurden mit einem Lob bedacht:

Carolin Schneider (1,6), Tamara Armbruster (1,6), Kevin Wanke (1,6), Benjamin Flik (1,7), Patrick Lisica (1,7), Viktoria Schäfer (1,8), Luisa Schneider (1,8), Anke Bauer (1,9), Irina Engel (1,9), Patrizia Haisch (1,9), Annika Jehle (1,9), Sean Reich (1,9), Jan Röhrig (1,9) und Cem Schneider (1,9).

Untermalt wurden die kurzweiligen knapp drei Stunden von musikalischen Darbietungen des Basisfaches Musik unter der Leitung von Christoph Ruetz. Dieser sorgte besonders mit seiner Darbietung „der …-baum“ für ein Schmunzeln bei den Anwesenden. Schließlich hatten sie Schulleiter Hermann Kaupp in ihre Mitte genommen und widmeten ihre Gesangseinlage ihm und „seinem“ Keplerbaum, dass er ihn „liebevoll betrachten solle“. Und selbstverständlich ließ es sich auch der Lehrer-Chor nicht nehmen, den Absolventinnen und Absolventen musikalisch den „Irischen Segen“ mit auf den Weg zu geben. In seiner Schlussrede dankte Schulleiter Kaupp nochmals den engagierten Lehrkräften, insbesondere den Oberstufenberatern Birgit Morgenstern und Ruben Pallesche für die sehr gute Abiturorganisation und Betreuung der Abiturienten. Abschließend sagte er, er freue sich über jeden Einzelnen, der zu Besuch ins Kepler komme. Er wünschte den Absolventinnen und Absolventen viel Zutrauen und Vertrauen ins Leben. Nach einem Sektempfang im Foyer des Kepler-Gymnasiums entließ Schulleiter Hermann Kaupp die Feiernden zum Abiball ins Kurhaus.

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